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1. Alte Geschichte - S. 25

1879 - Dillenburg : Seel
— 25 — Gemahlin des Zeus, wollte Herkules tobten und sandte daher, als das Kind noch in der Wiege lag, zwei Schlangen; aber Herkules faßte mit jeber Hand eine berfeiben und erwürgte sie. Er würde sorgfältig erzogen und nicht nur in leiblichen Uebungen, fonbern auch in der Buchstabenschrift, in Gesang und Leyerspiel unterrichtet. Als er einst seinen Lehrer, der ihn gestraft hatte, mit der Leyer zu Boben schlug, würde er aufs Laub geschickt, wo er zu gewaltiger Größe und Stärke heranwuchs. Im Begriffe, in das Leben einzutreten, wirb er vor den Scheibeweg gestellt; von zwei Frauen, die Glückseligkeit und die Lüberlich feit, sucht ihn jebe zu bereben, ihr zu folgen; er über-winbet die Versuchung zum Laster und folgt der Tugend auf dem Wege zum Glücke. Hera verfolgt ihn währenb seines ganzen Lebens; aber Pallas Athene schützt ihn. Von der ersteren veranlaßt, befiehlt König Eurystheus von Mycenä, in bessen Dienst sich Herkules gestellt, dem Herkules, zwölf Arbeiten zu verrichten. Die erste berselben war, daß er bett nemeischen Löwen, der eine ganze Gegenb in Angst und Schrecken hielt und besi'en Fell für menschliche Waffen unburchbringlich war, töbtete. Seine Pfeile prallten ab, aber Herkules schlug ihn mit einer Keule nieber und erstickte ihn dann. Als zweite Arbeit tourbe ihm aufgetragen, die Hybra, eine ungeheure Schlange mit neun Köpfen, zu erlegen. Auch bies vollbrachte Herkules mit Hülfe feines Freitnbes Iolaus. Sobann fing er die Hindin der Artemis, welche eherne Füße hatte und ein goldenes Geweih trug. Diese war so schnellfüßig, daß niemand sie einholen konnte. Herkules hetzte sie so lange, bis sie tobtmübe nieberfanf. Ju den Klüften des Berges Erymanthns hauste ein Eber; diesen fing er lebendig, lud ihn auf feine Schultern und brachte ihn dem Eurystheus. Die fünfte Arbeit war die Reinigung des Augiasstalles. Augias, ein König und Freund des Eurystheus, hatte in einem mächtigen Stalle eine Herde von 3000 Rindern. Diesen Stall, der feit Jahren nicht gereinigt worden war, sollte Herkules in einem Tage reinigen. Mit Hülse eines Kanals, der das Wasser eines nahen Flusses in den Stall führte, vollbrachte er die Arbeit. — Am See Stymphalis hielt sich eine Menge von mächtigen Vögeln mit ehernen Flügeln, Schnäbeln und Klauen auf und thaten viel Schaden. Herkules verscheuchte sie durch das Getöse mächtiger Klappern und töbtete viele berselben. Darauf fanbte ihn En-rystheus nach Kreta, wo ein witthenb geworbener Stier Men-

2. Alte Geschichte - S. 26

1879 - Dillenburg : Seel
— 26 — scheu und Vieh gefährbete. Herkules fing ihn lebenbig und brachte ihn zu Eurystheus. Aehulich btefer That war die folgenbe Arbeit. Der thrazische König Diomebes hatte zwei Rosse, welche nicht Hafer und Heu, sonbern die in das Land kommenben Fremb-linge als Futter erhielten. Den babnrch wüthenb geworbenen Thieren wars er den König zuerst als Futter vor; dann bänbigte er sie und brachte sie bent Eurystheus. Die neunte Arbeit war bte Ueberwältiguug der Amazonen, welche im nörblichen Kleinasien wohnten. Mit Hülse einer Schar rüstiger Krieger bezwang er sie und fing die Königin berselben, gab btese aber wieber frei, nachdem sie ihm ihren Gürtel (das Wehrgehenke) für Eurystheus überliefert hatte. — Weiter befahl Eurystheus dem Herkules eine prachtvolle 9t in b er herbe, welche dem breikypfigen Riesen Geryon gehörte, herbeizuschaffen. Herkules mußte durch ganz Norbasrika reifen, itm zu der Insel zu gelangen. An die Meerenge gekommen, welche das Mittelmeer und den atlantischen Ocean verbinbet (wie heißt sie?), pflanzte er bort die Säulen des Herkules, schiffte hinüber nach Spanien, fanb bte Herbe, erschlug den zweiköpfigen Hirtenhnnb und den Hirten und trieb die Herbe von bannen. Von dem Riefen eingeholt, töbtete er auch biefen mit den im Blute der Hybra vergifteten Pfeilen. Auch die elfte Arbeit brachte ihm eine weite Reife. An der Westküste von Afrika wuchs ein Baum mit golbnen Aepfeln, von 4 Jungfrauen, Hefp erib eu genannt, und- einem hunbert-köpfigen Drachen bewacht. Herkules nahm dem Riefen Atlas, der in der Nähe hauste und das Himmelsgewölbe auf feinen Schultern trug, die Last besselben ab; biefer erlegte den Drachen, überlistete die Hüterinnen und brachte die golbnen Aepsel, wollte aber dem Herkules die Last nicht wieber abnehmen. Durch eine List wußte er sie dem Atlas wieber aufzubürbeu und eilte dann mit den Aepfeln Zn Eurystheus. Die 12. Arbeit war die schwierigste. Eurystheus verlangte, daß Herkules den Höllenhnnb, den breiköpfigen Cerberus, aus der Unterwelt herauf hole. Herkules kam vor der Wohnung Pluto's an und erhielt auch die Erlaubnis zu der That, aber er sollte sie ohne Waffen ausführen. Blos mit dem Brustharnisch und der Löwenhaut angethan, ging er dem Thier zu Leibe, brachte es in seine Gewalt und trug es dem Eurystheus zu. Dieser aber erschrack über das Ungeheuer so heftig, daß er nicht eher ruhte, als bis Herkules basfelbe wieber an feinen Ort gebracht hatte. — Jetzt machte sich Herkules frei von den Diensten des Eurystheus und führte

3. Alte Geschichte - S. 31

1879 - Dillenburg : Seel
— 81 — Hügel. Gegen die Bitten des Priamns, der selbst in das griechische Lager kam und ihn um Auslieferung des Leichnams anflehte, blieb er taub, bis dieser ihn endlich an seinen Vater erinnerte, worauf er den Leichnam verabfolgte, der dann in Troja feierlich bestattet wurde. Bald darauf fand auch Achilles seinen Tod durch einen Pfeilschuß des Paris. — So fiel ein Held nach dem andern, und es war nicht abzusehen, wann und wie der Kampf enden werde. Da baute man auf den Rath des Ulysses ein hölzernes Pferd, fast so hoch, wie ein Thurm. Durch eine verborgene Thüre stiegen die besten der noch lebenden Helden in den Bauch des Thieres. Dann brachen die Griechen ihr Lager ab und fuhren mit ihren Schiffen hinter die Insel Tenedos, so daß die Schiffe den Trojanern unsichtbar waren. Das hölzerne Pferd ließen sie vor der Stadt stehen. Bald kamen die Trojaner aus der Stadt und umringten das Pferd. Ein Grieche, welcher unter demselben hervorgezogen wurde, verkündete, daß das Pferd demjenigen, in dessen Besitz es sei, Glück bringe; da es die Griechen nicht hätten mitnehmen dürfen, so hätten sie es so groß gebaut, daß es nicht durch die Thore Troja's in die Stadt gebracht werden könne. Daraus rissen die Trojaner einen Theil der Stadtmauer ein und führten das Pferd im Triumphe in die Stadt. Dann überließ man sich der Freude über den Abzug der Feinde und in der nächsten Nacht der langentbehrten Ruhe. Während alles schlief, öffneten die im Bauche des Pferdes sich befindenden Helden die Thüre und stiegen mittelst einer Leiter heraus. Den fernen Schiffen wurde ein verabredetes Feuerzeichen gegeben, auf welches diese sofort herbeieilten; durch die Lücke der Stadtmauer drangen die Griechen ein, und die Stadt war bald in ihren Händen. Ein Flammenmeer zerstörte dieselbe, die Einwohner wurden ermordet oder in die Sklaverei geführt; nur wenige entkamen, unter ihnen Aeneas, der in Italien eine neue Heimath fand (s. B b. § 2). Meuelaus nahm Helena wieder als Gattin mit sich. f. Ulysses (Odysseus) Heimkehr. Die von Troja heimkehrenden Helden hatten mannichfaches Ungeschick zu erdulden, theils bei ihren Fahrten auf dem Meere, theils bei der Ankunft in der Heimath. So hatte Agamemnon's Weib sich während seiner Abwesenheit mit einem Andern verheirathet, und bei seiner Rückkehr wurde er von dem Räuber seines Weibes überfallen und getödtet. Am meisten hatte jedoch Odysseus zu leiden. Er

4. Alte Geschichte - S. 32

1879 - Dillenburg : Seel
— 32 — war der König der Insel Jthaka im Westen Griechenlands und hatte daher die weiteste Seereise zu machen. Aber 10 Jahre lang irrte er umher und soll während dieser Zeit die wunderlichsten Abenteuer bestanden haben. So soll er zu den Cyklopen, einem menschenfressenden Riesenvolke, gekommen sein, von dem einer mehrere seiner Gefährten auszehrte, von da zu einer Zauberin, die mehrere seiner Gefährten in Schweine verwandelte, darauf endlich in die Unterwelt, wo er die Schatten seiner Freunde Agamemnon und Achilles erblickte. Endlich zerschmetterte ein Blitz sein Schiff, und er wurde, an einem Balken sich festklammernd, an eine Insel geworfen. Von der daselbst wohnenden Göttin Kalypso wurde er freundlich aufgenommen, aber er sollte auch immer dableiben. Von Sehnsucht nach seinem Weibe und feinem Sohne getrieben, ging er alle Tage an den Strand und weinte. Nach langer Zeit gab ibm endlich Kalypso die Erlaubnis zur Heimkehr. Auf einem Flosse trieb er hinaus in's Meer und erst nach 18 Tagen fand er wieder Land; dnrch einen Sturm arbeitete er sich noch hindurch, aber auf dem Lande angekommen, sank er erschöpft nieder. Am andern Tag sah er die Königstochter und sprach sie um eine Gabe an. Diese führte ihn zu ihrem Vater, der ihn, als er feinen Namen genannt, freundlich aufnahm und sich seine merkwürdigen Schicksale erzählen ließ. Daraus gab er ihm ein Schiff und ließ ihn nach Jthaka fahren. Seine Gemahlin Penelope war wahrend feiner Abwesenheit von vornehmen Jünglingen Jthaka's und der benachbarten Inseln vielfach umworben worden, und nur mit Mühe und durch mancherlei Ausflüchte hatte sie einer Heirath bis jetzt sich entziehen können. Ulysses Sohn Telemach war deshalb ausgezogen, um Kunde von seinem Vater zu erlangen. Von Menelaus erfuhr er, daß sein Vater nach 10jährigen Irrfahrten allein zurückkehren werde (So nach einer alten Weissagung), Schnell eilte er, da diese Zeit beinahe um war, nach Hanfe und fand feinen Vater bei einem Hirten der heimatlichen Insel. Dieser erschlug die Freier und erhielt so seine Gattin wieder. Die Thaten der griechischen Helden vor Troja, sowie das Misgeschick des Odysseus auf der Heimreise, sind von dem griechischen Dichter Homer in der Ilias und der Odysse beschrieben.

5. Alte Geschichte - S. 24

1879 - Dillenburg : Seel
— 24 — völkerung gehabt. Waren es doch nicht blos Leibesübungen, die dem Zuschauer geboten wurden; oft erstrebten sich diese Festspiele besonders auf Kunst und Wissenschaft. Welche Bedeutung diesen Festspielen von den Griechen selbst beigelegt wurde, ergibt sich daraus, daß man nach der regelmäßigen Wiederkehr derselben die Zeitrechnung bestimmte, In Olympia wurden diese Spiele alle 4 Jahre gefeiert, und diesen Zeitraum nannte man eine Olympiade. Die erste Aufzeichnung der olympischen Spiele geschah im Jahre 776 v. Chr. Außer den olympischen Spielen gab es noch die pythischen Spiele zu Delphi, die isthmischen Spiele zu Korinth und die nemeischen Spiele bei Nemea in Argolis. — Bei den Spielen selbst führten Kampfrichter den Vorsitz und wurden nur männliche Zuschauer zugelassen. Bei Olympia waren zwei Bahnen eingerichtet, die eine, Hippödro mos, sür das Wettrennen zu Pferd und zu Wagen, die andere, das Stadion, für das Pentathlon (d. h. für 5 Uebungen) für Wettlauf, Ringen, Faustkampf, Discus- (Wurfscheiben-) und Speerwerfen, und für das Pankration, d. H. die Verbindung des Fauftkampses mit dem Ringen. Der Preis des Siegers war ein Oelkranz; in Athen wurden die Sieger lebenslänglich aus Staatskosten im Prytanenm gespeist. 2. Das Heroen-Zeitalter. Die älteste Geschichte Griechenlands knüpft an die Thaten einzelner Helden oder Heldengeschlechter an, welche sich durch Erlegen wilder Thiere und Ungeheuer, Bekämpfen feindlicher Helden oder durch Ausrotten von Räubern um das Land verdient gemacht hatten. Sie gründeten Städte und Dörfer und förderten so das Gemeinwohl und die Cultur des Landes. Die Helden der ältesten Zeit schon Zeigen neben ihrem Heldenmnthe, ihrer Kühnheit und Verwegenheit die ersten Keime von Gesittung, von Humanität, von Achtung und Scheu vor den Göttern. Die Helden betrachtete man als Halbgötter, als ein Vermittlnngsgeschlecht Zwischen den Göttern und den Menschen. Die griechische Sage erwähnt hauptsächlich zwei derselben: Herkules (Herakles) und Thes ens. a. Herkules. Herkules galt als das Ideal der menschlichen Kraft und Vollkommenheit und eines Lebens, das dem Wohle der Mitmenschen geweiht war. Er war der Sohn des Zeus und der Alk mene, Königin von Theben. Hera, die

6. Alte Geschichte - S. 27

1879 - Dillenburg : Seel
— 27 — ein Wanderleben voll Kämpfen und kühnen Thaten, verfiel in manche Thorheiten, selbst in Raserei, kehrte aber wieder zur Vernunft zurück und wählte zuletzt, um sich von den unerträglichen Qualen, welche ihm das Nessnsgewand bereitete, zu befreien, den Tod auf dem Scheiterhaufen. So von den ihm anklebenden Schlacken gereinigt, wird er in den Olymp aufgenommen, versöhnt sich mit Hera und erhält deren Tochter Hebe, die Göttin der Jugend, zur Gemahlin. d. Theseus. Thesens war ein Sohn des Königs Aegeus zu Athen und dessen Gemahlin Aethra. Er wurde zu Trö-zene bei seinem Großvater Pittheus erzogen. Als Jüngling hob er den schweren Stein, unter welchem seines Vaters Schwert und Schuhe verborgen lagen. Mit diesen machte er sich auf den Weg nach Athen. Auf demselben erschlug er Räuber und wilde Thiere. In Athen wurde er als Sohn seines Vaters anerkannt, mußte sich jedoch den Thron gegen andere Bewerber erkämpfen. Bald machte er sich auch um Athen verdient durch die Tödtuug des marathonischen Stiers, der in ganz Attika Schrecken verbreitete, sowie dadurch, daß er Athen von dem Tribut an den Riesen Minotaurus auf Kreta befreite. Art diesen mußten alljährlich 7 Knaben und 7 Mädchen edler Abkunft geliefert werden, welche er verzehrte. Theseus empfing von Ariadne, der Königstochter von Kreta, ein gefeites Schwert. Mit diesem drang er in das Labyrinth und todtete das Ungeheuer; aus den Jrrgängen des Labyrinths half er sich durch den Faden der Ariadne heraus. — Er verband 12 Ortschaften zu einem politischen Gemeinwesen, theilte das Volk in drei Klassen und setzte ein Nationalfest ein. So ward er der „Staatsordner" in Attika. Da ihm nach einer längeren Abenteuer-Fahrt das von seinen Feinden gegen ihn aufgeregte Volk nicht mehr gehorchen wollte, so verfluchte er die Stadt und floh auf die Insel Skyros, wo er von dem Könige ins Meer gestürzt wurde. Seine Gebeine wurden später von Cimon zur feierlichen Bestattung nach Athen gebracht. c. Der Argonautenzug. Die erste gemeinschaftliche Unternehmung der Griechen nach außen war der sog. Argonautenzug ums Jahr 1250 v. Chr. Er wurde von dem Thessalier 1250 Jason in Verbindung mit den Helden Herkules, Theseus, ü-6^r-Kastor und Polnx auf einem großen Schiffe, Argo genannt, nach Kolchis auf der Ostküste des schwarzen Meeres unternommen.

7. Alte Geschichte - S. 30

1879 - Dillenburg : Seel
— 30 — fammte Heer betrug 100,000 Mann; auf 1200 Schiffen sollten sie von Anlis aus weiter geführt werden. Da ein widriger Wind die Abfahrt lange verzögerte, so befragte man einen Priester um die Ursache, worauf dieser erwiederte, daß die Götter ein Menschenopfer und zwar das der Jphigenia, der Tochter des Agamemnon, forderten. Als diese zum Altare geführt wurde, erbarmten sich die Götter; eine Wolke senkte sich nieder und entführte Jphigenia, und an ihrer Stelle lag eine Hindin auf dem Altare. Diese wurde geopfert; bald drehte sich der Wind, und die Abfahrt begann. Glücklich gelangten sie an die asiatische Küste und fingen die Belagerung an. Aber diese war außerordentlich schwierig. Die Stadt war durch Mauern und starke Thürme gut befestigt und schloß ein zahlreiches, von trefflichen Helden angeführtes Heer ein. Zn den Helden Troja's sind zu zählen: Priamus, der König, Hector und Paris, seine Söhne, Aeneas und Sarpedou, Fast 10 Jahre hielt sich die Stadt gegen die Belagerer. Zwischen den Stadtmauern und dem Belagerungsheere befand sich eine weite Ebene, in welcher die Kämpfe, welche meist Zweikämpfe und nur selten Schlachten waren, ansgefochten wurden. Fiel einer der Zweikämpfer, so stürmten die Heere heran und stritten um den Leichnam und seine Rüstung. Dann gab es einige Tage Ruhe, um die Todteu zu beerdigen. Daraus begann der Kampf von neuem; Siege und Verluste wechselten auf beiden Seiten. So hatte man sich schon fast 10 Jahre bekämpft, ohne daß einer Partei die Hoffnung auf endlichen Erfolg nahe gelegen hätte. Hielt sich doch aus griechischer Seite der gewaltigste der Helden, Achilles, eines Streites mit Agamemnon wegen vom Kampfe entfernt. Als endlich sein treuer Freund Patroklus von Hektars Hand fiel, da konnte er sich doch nicht mehr halten. In der bald darauf erfolgenden Schlacht kämpfte er wie ein Löwe; viele Feinde verbluteten unter dem Wurfe feiner mächtigen Lanze. Aber er kämpfte und wüthete weiter, bis er endlich Hektor fand. Dieser, den Achilles erkennend, floh; aber Achilles jagte ihm so lange nach, bis Hector erschöpft stillstand. Run entspann sich ein kurzer, aber harter Kampf, welcher damit endigte, daß Hektor, von der Lanze Achilles durchbohrt, niederstürzte, von ihm vollends getödtet und zum Schmerz des Vaters und aller Trojaner um die Stadtmauer geschleift wurde. Erst jetzt veranstaltete Achilles eine Leichenfeier zu Ehren des Patroklus, und als dessen Leiche bestattet war, schleifte er den Leichnam Hektars noch dreimal um den Grab-

8. Alte Geschichte - S. 28

1879 - Dillenburg : Seel
— 28 — Zweck der Unternehmung war, das goldne Vließ von dort zu holen. Mit diesem verhielt es sich folgendermaßen. Phrixus, der Sohn des Königs Athamos, floh mit seiner Schwester Helle vor den Verfolgungen seiner Mutter Ino auf einem goldfelligen Widder. Beim Uebergang über das Meer fiel Helle in dasselbe, welches davon den Namen Hel.lespont erhielt. Nach vielen Mühen erreichte Phrixus Kolchis, opferte dort den Widder und schenkte das Vließ (Fell) desselben dem Könige Aestes, der es in einem Haine aufhängen und von Drachen bewachen ließ. — Die Argonauten hatten viele Abenteuer zu bestehen, erreichten aber endlich das Ziel ihrer Fahrt, wo sich Jason das Vließ mit Hülfe einer Zauberin zu verschaffen wußte. Nach vielen Irrfahrten kamen sie endlich wieder nach Jolkos zurück. d. Der Zug der Sieben gegen Theben. Dieser Zug war nicht gegen das Ausland gerichtet und fällt in das Jahr 1230 1230 v. Chr. Der Urenkel des Begründers von Theben, Laius, »-Chr. König in Theben, war vom Orakel vor der Heirath mit Jo käste gewarnt worden, da der dieser Ehe entsprießende Sohn sein Mörder werden würde. Um dem zu entgehen, ließ Jokaste den Sohn mit durchstochenen Fersen aussetzen. Der Sklave aber gab den Knaben einem Hirten, der ihn nach Korinth zu dem dortigen Könige brachte. Dieser nahm ihn an und ließ ihn so erziehen, daß er allgemein als Königssohn angesehen wurde. Seiner geschwollenen Füße wegen erhielt er den Namen Oedrpus d. H. Schwellfuß. Als er einst das Orakel wegen feiner Geburt befragte, bekam er die Antwort, er solle seine Heimath meiden, denn er würde sonst der Mörder seines Vaters und der Gatte feiner Mutter werden. Er hielt Korinth für feine Heimath und zog deshalb weg nach Theben. Unterwegs bekam er mit einem Unbekannten Streit und erschlug in demselben, ohne es zu wissen, feinen Vater. Weiter ziehend kam er zu einer Sphinx, welche jedem ein Räthsel vorlegte und, wenn er es nicht errieth, ihn tödtete. Oedipus löste das Räthsel und befreite so das Land von einer furchtbaren Plage. In Theben angekommen, erhielt er den darauf gesetzten Preis: den Thron des Landes und die Hand der Jokaste. So war der Orakelspruch erfüllt. — Nach langer und glücklicher Regierung brach in Theben eine Pest ans. Auf Befragen erklärte das Orakel, daß die Plage nicht eher weggenommen werden würde, als bis der Mörder des Laius verbannt fei. Begierig, diesen zu erfahren, fragte Oedlpus einen Seher, und dieser ent-

9. Alte Geschichte - S. 29

1879 - Dillenburg : Seel
— 29 — hüllte ihm das ganze schreckliche Geheimnis. Aus Verzweiflung erhängte sich Jokaste und Oedipus stach sich die Augen aus, die Thebaner zu seiner Verbannung auffordernd. Zur Regierung gelangte sein Schwager Kreon, der ihn jedoch eine Zeit lang in Ruhe ließ. Bald aber wurde er unter dem Vorwande, er könne wieder Unglück über Theben bringen, verstoßen; auch seine Söhne scheuten sich kuicht, dazu beizutragen. So irrt der unglückliche Mann, nur von seiner treuen Tochter Antigone begleitet, in der Fremde umher, von milden Gaben lebend, bis er endlich von Theseus ausgenommen, mit den Göttern versöhnt wird und in Ruhe und Frieden stirbt. — Bei der Uebernahme der Regierung hatten die beiden Söhne Eteokles und Po ly nie es beschlossen, abwechselnd je ein Jahr zu regieren. Eteokles aber wollte nach Ablauf seines Jahres seinem Bruder nicht weichen, weshalb dieser Hülse bei dem Könige Adrastus von Argos suchte. Dieser machte ihn zu seinem Schwiegersohn und unternahm mit ihm und noch fünf andern Fürsten einen Zug gegen Theben. Bei dem Sturme auf die Stadt, der aber abgeschlagen ward, geriethen beide Brüder in Zweikampf, in welchem beide todt blieben. Die verbündeten Fürsten wurden gänzlich geschlagen, so daß nur Adrastus sie rettete. Die Söhne der gefallenen Fürsten unternahmen nach 10 Jahren einen Rachezug gegen Theben, eroberten es und festen Th er i fand er, dm Sohn des Polynices, zum Könige ein. e. Ter trojanische Krieg. Die Ursache des trojanischen 1194 Krieges war die Feindschaft zwischen den Königen Troja's und 6i§ den Pelopiden, deren Stammvater einst von einem trojanischen 1184 Könige vertrieben worden war. Diese Feindschaft brach offen ö' G^r' aus, als Paris, des trojanischen Königs Pri am ns Sohn, die schöne Helena, die Gemahlin des spartanischen Königs Mene-läus, dessen Freundschaft er lange genossen, entführte. Empört über solchen Frevel und um die Verletzung des heiligen Gastrechts zu rächen, unternahmen Meneläus und sein Bruder Agamemnon, König von Mycenä, in Verbindung mit den mächtigsten Griechensürsten jener Zeit einen Zug gegen Troja. Die hervorragendsten der griechischen Helden waren: Achilles, Fürst der Myrmidonen, der stärkste und tapferste von allen, Ajax ans Salamis, Patroklus aus Thessalien, Freund des Achilles, Nestor, berühmt durch feine Weisheit, Ulysses, dem keiner in Klugheit und List glich, Diomedes aus Argos. Das ge-
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